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Effektiver Explosionsschutz

© Shutterstock: Zahovaev K

Effektiver Explosionsschutz

Staubexplosionen stellen eine Gefahrenquelle dar. Schon kleine Funken in industriellen Prozessen reichen aus, um gefährliche Explosionen auszulösen. Wie brisant das Thema Explosionsschutz in Industriebetrieben wirklich ist, zeigen wir in diesem Blogbeitrag.

Auch wenn Explosionen in Industriebetrieben weniger als vier Prozent aller Störungen ausmachen, sind sie jedoch beinahe für 40 Prozent aller Verluste verantwortlich.* Explosionen, die durch Staub ausgelöst wurden, können gravierenden Folgen für Mitarbeiter und Produktionsanlagen nach sich ziehen. Um Industriebetriebe wirksam vor Staubexplosionen zu schützen, sind anforderungsgerechte Schutzlösungen gefragt.

So entstehen Explosionen

Explosionen kommen insbesondere bei der Förderung, Verarbeitung, Pulverisierung und Lagerung verschiedener Materialien vor. Darunter fallen etwa Kunststoff, Fungizide, Metallstaub, Harz, Getreide, Mehl, Zucker, Zellulose und Arzneimittel. Diese und andere Stoffe können unter bestimmten Bedingungen explodieren. Um Schlimmeres zu verhindern, kommt es dann auf das richtige Konzept an.

Diese Einflussfaktoren sind für das Entstehen und den Verlauf einer Explosion entscheidend

  1. Gefährliche Mischung
    Ein zündfähiges Gemisch kommt zustande, sobald ein Staubanteil von 20 bis 60 g pro m3 Luft vorliegt – stets abhängig vom Material, das verarbeitet wird. Beispiel Getreide: Nicht nur während der Lagerung in einem Silo, sondern auch bei der Mehlproduktion besteht erhöhte Gefahr, dass eine explosionsfähige Atmosphäre entsteht. Trifft dispergierter Staub eines homogenen Gemischs auf eine Zündquelle, kommt es höchstwahrscheinlich zu einer Explosion.

  2. Hoher Druck
    Aluminium- oder Magnesiumpulver, Holzmehl, Mais und Torf oder Kunststoffe wie Polyester üben einen enormen Druck aus. Bei Stäuben aus diesen Stoffgruppen erzielt der Explosionsüberdruck einen Maximalwert von 10 bar oder mehr. Verbrennende Metalle kommen auf einen Temperaturwert von bis zu 3000 Grad Celsius.

  3. So schnell wie der Schall
    Die Druckwelle einer Staubexplosion breitet sich mit einer Geschwindigkeit von 330 Metern pro Sekunde aus. Das entspricht einem Wert knapp unterhalb der Schallgeschwindigkeit. In Anbetracht dessen muss ein Explosionsschutzsystem rasch und effektiv greifen, damit eine Kettenreaktion und eine unkontrollierbare Detonation unterbunden wird.

  4. Schneller als ein Wimpernschlag
    75 Millisekunden – so viel Zeit hat ein aktives System zur Explosionsunterdrückung, um eine Zündung zu erkennen, den Explosionsherd mit Löschmittel zu versehen und den Druckanstieg aufzuhalten. Im Vergleich: Der Wimpernschlag eines Menschen dauert 100 Millisekunden.

  5. Elektrostatische Entladung
    Stromschläge kommen dadurch zustande, dass sich aufgestaute Reibungsaktivität schlagartig entlädt. Schon Türklinken oder Autokarosserien können eine Spannung von bis zu 35.000 Volt aufweisen, wenn sie sich auf den Menschen übertragen. Während es sich hier lediglich um Sekundenbruchteile handelt, sind derlei Vorgänge in der Industrie enorm. Ein kleiner Funke kann eine ganze Explosion auslösen – im Extremfall mit schwerwiegenden Konsequenzen für Mitarbeiter, Anlagen und Maschinen.

Explosionsschutzlösungen gefragt

Um Industriebetriebe wirksam vor Staubexplosionen zu schützen, sind Explosionsschutzlösungen und die Kommunikation zwischen Anlagenbetreiber, Anlagenbauer und Explosionsschutzanbieter entscheidend.

Im ATEXshop finden Sie passgenaues Werkzeug und Equipment für die Anwendung in explosionsgeschützten Bereichen. Dank der langjährigen Erfahrung für Sicherheit in Unternehmen, können wir ATEX-konforme Systemlösungen anbieten.


Quelle:
  • *Sicherheit für Mitarbeiter und Anlagen: Fünf Fakten zum effektiven Explosionsschutz (Prozesstechnik online, 14.02.2020)